Es ist wie Ping Pong spielen. Wie eine Welle, die einen trägt.

Die Eine hat eine Idee, erzählt sie der Anderen, die wiederum hat einen Einfall dazu oder plötzlich etwas ganz anderes im Sinn. Die Eine ist begeistert. Im gemeinsamen Gespräch kommen weitere Ideen. Die ursprüngliche wird verworfen, eine andere wächst, rankt, gedeiht. Von wem ist die Idee? Entstehen Ideen im Raum dazwischen? Im Gesprächsraum?

Ich kann nicht von meinem Eigentum sprechen.

Der Tag geht zu Ende, die Nacht senkt sich über die Stadt. Ich setze mich an meinen Schreibtisch, erfreue mich am himmlischen Farbspiel der untergehenden Sonne und öffne unser Dokument. Texten, denken, bauen, schwieben. Als ich den Blick wieder vom Bildschirm löse, ist es tiefblaue Nacht. Verschicke die Mail. Schlafenszeit. Nächster Morgen. Ich erhielt des nachts den Stand der Dinge. Es beflügelt mich, ich mache weiter. Mache dort weiter, wo sie nicht weiter wusste, haderte, stockte? Schicke lose, unzusammenhängende Sätze, Fragen, Kommentare, probiere aus, schiebe herum, blende Ebenen aus, wieder ein. Werfe einen anderen Blick auf die Collage, überlege. Arbeite zügig. Weiß irgendwann auch nicht mehr weiter. Pause denke ich, liegen lassen. Es muss noch nicht perfekt sein. Sende ihr trotzdem meinen Stand.

Ich bekomme etwas zurück. Meine Sätze klingen, eingebettet in die Gedanken der Anderen, schlauer, ergeben plötzlich Sinn. Das Ganze wächst. Wir treffen und am späten Vormittag zum gemeinsamen Arbeiten im Atelier wieder. Entscheidungen fallen zu zweit leichter.
Es ist Motivation und Antrieb, wenn die Eine etwas gemacht hat, sich wieder dem Projekt zu widmen; Beschleunigung.

Mir scheint, unsere Ideen wachsen im Austausch über sich selbst hinaus.
Zuweilen denkt man, der eine Satz/die eine Zeichnung könnte von der Anderen sein, aber er ist schon wieder von der Einen.