Globalisk

GLOBALISK / Raum und Objekt 03

GLOBALISK / Raum und Objekt 03

Neben ihrer Funktion als Wegweiser sind die kursächsischen Postmeilensäulen nach wie vor Objekte im (öffentlichen) Raum mit einer sehr eigenen, formalen Charakteristik. Durch die Zeit sind sie an ihren originalen Standorten stehengeblieben oder wurden restauriert bzw. rekonstruiert an diesen neu aufgestellt. Sie suggerieren eine physische Kontinuität und verschleiern vielleicht auch ein wenig den massiven Wandel ihrer unmittelbaren Umgebung. War die kursächsische Postsäule gestern noch ein Werkzeug und markierte den Raum, den sie gleichzeitig organisierte, dekoriert sie heute lediglich Wege und Plätze, erscheint als Postkartenmotiv aus der Infrastruktur gerückt.

Innerhalb des von uns in der ersten Projektmaßnahme behaupteten Beziehungsgeflechts globaler Orte, reduziert sich die heutige Existenz der Säulen also auf ihre historische Erzählung und ihre pittoreske Erscheinung im Jetzt. Mit der zweiten Maßnahme unseres Projektes GLOBALISK stellen wir diesen Befund deutlicher heraus, indem wir die (arbeitslos gewordene) Postmeilensäulen in Grimma und Wurzen innerhalb einer größer gewordenen Welt konsequent und kontrastreich an Ort und Stelle lokalisieren – und zu dem machen, was sie heute sind: Zu Land- und Stadtmarken mit einem ästhetischen Bezug zur unmittelbaren, räumlichen Umgebung – als Pin ihres eigenen Ortes.

Zu diesem Zweck zoomen wir aus der Inhaltsebene der Säule heraus und überführen sie in einen monochromen Zustand. Die Farbwahl ist für uns zwingend: Gelb. Das Material für die Verhüllung: LKW-Plane.

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