Reflexion und Film
Veränderte Denkmäler, eine zeichnerische Fahrradtour, virtuell projizierte Karten erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz – so unterschiedlich sind die drei künstlerischen Projekte, die im Rahmen unseres Projektes „Vermessene Realitäten – Kartografische Konstruktionen von Wirklichkeit“ entstanden sind. Alle drei Positionen eint das prozesshafte, temporäre, flüchtige – verschiedene Strategien der Annäherung an ländliche Räume, die punktuell an den jeweiligen Orten erlebbar wurden und auf digitaler Ebene zusammenfinden.
Impressionen von der Abschlusspräsentation
Am 24. September fand die Abschlusspräsentation des Projekts an der Postsäule in Wurzen statt.
GLOBALISK / Raum und Objekt 04
Interventionen an den Postsäulen in Grimma, Mutzschen und Wurzen
GLOBALISK / Raum und Objekt 03
Neben ihrer Funktion als Wegweiser sind die kursächsischen Postmeilensäulen nach wie vor Objekte im (öffentlichen) Raum mit einer sehr eigenen, formalen Charakteristik. Durch die Zeit sind sie an ihren originalen Standorten stehengeblieben oder wurden restauriert bzw. rekonstruiert an diesen neu aufgestellt. Sie suggerieren eine physische Kontinuität und verschleiern vielleicht auch ein wenig den massiven Wandel ihrer unmittelbaren Umgebung.
GLOBALISK / Raum und Objekt 02
Mal weist die Postsäule den Weg in das nächstgelegene kleine Städtchen, das mit der Postkutsche in nur zwei oder drei Stunden zu erreichen ist, mal wird eine große Residenzstadt angepriesen, zu der man dann schon einen ganzen Tag hin unterwegs ist. Heute ist die Distanz zu diesen Orten zu einem Bruchteil geschrumpft. Schnell kann man diese Strecken mittels Auto oder Bahn zurücklegen. Man muss nur noch wissen: Wozu?
GLOBALISK / Raum und Objekt 01
Mit unserem Projekt nehmen wir mit bzw. an den kursächsischen Postmeilensäulen eine Art Aktualisierung vor. Das hegemoniale System existiert nicht mehr, in dem die Säulen einst ihre Funktion erfüllten, den Raum zu erschließen und über ein Wegenetz zu organisieren. Sandgestrahlt und generalüberholt stehen sie heute hübsch in der Gegend herum, dienen als Postkartenmotiv – oder sehen sich im städtisch wie dörflichen Alltagsbetrieb einfach weg.
#3 – Die Zusammenarbeit
PostsäulenRadweg #3 – Gedanken zur Zusammenarbeit Es ist wie Ping Pong spielen. Wie eine Welle, die einen trägt. Die Eine hat eine Idee, erzählt sie…
FILM // PostsäulenRadweg
Luzia Rux und Catherine Sanke stellen ihr Projekt PostsäulenRadweg vor.
FILM // Vorstellung des Projekts und des Teams
Das Projektteam des BBK Leipzig e.V. stellt sich und das Projekt vor.
Work in progress*1
In unserem Projekt geht es um Individuum und die Beziehung zu dem Kulturraum, wo er/sie lebt. Das Projekt ist als interaktive Installation gedacht. Und so funktioniert es: Zuerst wird eine Frage gestellt, dann wird die Frage von einem Individuum beantworten (in der Zeit werden Mimik und Gestik mithilfe der Sensoren gelesen) und voila…. eine persönliche Karte entsteht. Damit solche Karte überhaupt entstehen kann, soll zuerst eine Ästhetik gefunden werden. Dann entsteht ein System von Datenvisualisierung. Und dann geht es los: wir mussten insgesamt 800 einzigartige Bilder für unser System erstmal machen (malen, schneiden, fotografieren etc). Hier sind einige Impressionen von dem Prozess zu finden.
#2 – Die Entstehung der Karte
Alle Zeichnungen sind gescannt. Wir arbeiten mit Bildbearbeitungs- und Layoutprogrammen, stellen die einzelnen Bilder frei, schieben hin und her. Stück um Stück entsteht sie, unsere digitale Collage, die Kartografie des PostsäulenRadwegs. Bis zur Präsentation dauert es jedoch noch etwas…
#1 – Die Tour
In unserem Projekt „PostsäulenRadweg“ geht es um die Erstellung einer neuen, künstlerischen Karte, die die Strecke zwischen den beiden Postmeilensäulen in Grimma und Wurzen sowie die an der Strecke befindlichen Abzweigsteine in Grimma und Bennewitz bei Wurzen miteinander verbindet. Die Verbindung der Strecke erfolgt mittels Fahrrad.
Die eigens zusammengestellte Strecke „PostsäulenRadweg“ ist eine Kombination aus Teilen des linksseitigen Mulderadwegs und bisher nicht als Fern-Radweg gekennzeichneten Strecken. Wir sind bereits, unserem Konzept entsprechend, in beide Richtungen mit dem Rad gefahren und haben mehrmalige Zeichenpausen an insgesamt 12 Stationen eingelegt.